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Janina Jörgens

Erzähle deine Geschichte!

Aktualisiert: 31. Dez. 2024


2 erwachsene Frauen reden


Du hast völlig Recht, wenn es dich nervt, dass immer wieder dieselben Hürden in deinem Leben auftauchen, dass Menschen dir immer wieder dieselben Fragen stellen, sich immer wieder über gleiche „Merkwürdigkeiten“ wundern…

 

Du bist Autist, oder Autistin? Oder du hast ein autistisches Kind?

 

Autismus bringt oftmals viele „Begleiterscheinungen“ mit sich - und ist dennoch auf den ersten Blick meist unsichtbar!

 

Wenn jemand motorische Einschränkungen hat und beispielsweise einen Rollstuhl benötigt, ist es ziemlich offensichtlich, dass dessen Frage nach einem Aufzug (traurig genug, dass der- oder diejenige überhaupt fragen muss) nicht aus Bequemlichkeit gestellt wird.

Stelle ich dieselbe Frage für mich oder mein Kind, welches ja doch „2 funktionierende Beine hat…“, ernte ich sofort ungläubige und vorwurfsvolle Blicke, muss mich mühsam rechtfertigen…

 

Und so geht es dann im Alltag munter weiter.

Vielleicht wird in der Schule oder dem Büro ein Einzelplatz benötigt.

Vielleicht kann an gemeinsamen Pausen nicht teilgenommen werden.

Vielleicht sind gemeinsame Ausflüge unzumutbar.

Vielleicht… Ach, diese Liste ließe sich ewig fortführen.

 

Und die so oft gehörten Reaktionen?

„Ach - mal wieder eine Extrawurst?“

„Also, wir können jetzt hier nicht für jeden eine eigene Wunschliste eröffnen!“

„Also, so schlimm ist das ja nun nicht… Reiß dich mal zusammen!“

„Das Leben ist kein Wunschkonzert!“

 

Kennt ihr?

Ich auch…

 

Traurig.

 

Es kann helfen, wenn du deine Geschichte erzählst.

Nicht jedem, nicht immer und nicht immer vollumfänglich.

 

Nicht immer wird es sich „lohnen“, diesen Aufwand zu betreiben, denn nicht jeder wird deine Geschichte hören wollen oder sie auch nur ansatzweise verstehen können.

 

Aber wenn du die Gelegenheit erhältst, von dir und „deinem“ Autismus zu erzählen: Nutze sie.

 

Denn jedes Erzählen hilft bei der Aufklärung über Autismus! Das Spektrum ist so mannigfaltig, die Ausprägungen so unterschiedlich!

Zwar finden auch autistische Charaktere zunehmend ihren Weg in Fernsehsendungen, Serien und Filme, dennoch kann auch dort immer nur eine jeweilige Ausprägung dargestellt werden.

 

Nutze ggf. auch schriftliches Material, wie Flyer oder ähnliches, z.B. für eine „schnelle“ Aufklärung der Mitwartenden auf dem Spielplatz oder an der Bushaltestelle, sobald du „schiefe Blicke“ bemerkst.

 

Wir arbeiten an der Aufklärung mittels unseres Blogs, Podcasts, unserer Arbeit auf Social Media wie Facebook, Instagram und Youtube.

 

Für das kommende Jahr haben wir uns wieder etwas Neues vorgenommen!

 

Wir wollen Mut machen und wollen Gelegenheit geben, mal zu berichten, wie sich erwachsene Menschen mit Autismus entwickelt haben.

Wir wollen den Fokus auf die Errungenschaften legen, seien sie beruflich oder auch persönlich - ohne dabei die möglicherweise auch dunklen Irrungen und Wirrungen der verschiedenen Lebenswege zu verschweigen.

 

So wird es eine neue Rubrik geben: „Authentisch Autistische Mutmach-Geschichten“.

 

Wenn du mit deiner Geschichte Teil dieser Reihe werden möchtest, gib uns gern Bescheid!

Die Interviews werden auf dich und deine Möglichkeiten zugeschnitten. Ob mit Bild und Ton als Aufzeichnung eines Interviews via ZOOM oder anonym, indem ich deine schriftlichen Antworten für dich einspreche - alles ist möglich.

 

Ich freue mich darauf, im nächsten Jahr einen neuen Schritt in Richtung Empowerment anbieten zu können.

Denn Autismus ist so viel mehr als „eine Behinderung“.

 

Ich freue mich auf euch und eure Geschichten.

Bleibt neugierig!

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